Wie mir ein einfacher Trick geholfen hat, es vom Schulabbrecher zum Hochschulabsolventen zu schaffen.
Ich habe die Schule mit 15 Jahren verlassen, nicht weil ich wollte, sondern weil ich das Gefühl hatte, keine andere Wahl zu haben. Unter anderem fiel es mir extrem schwer, mich zu konzentrieren. Stillzusitzen, den Ausführungen der Lehrer zu folgen und meine Gedanken nicht abschweifen zu lassen? Einfach unmöglich
Ich erinnere mich noch daran, wie meine Lehrerin mich eines Tages mitleidig ansah und mir sagte, dass Lernen „einfach nichts für mich sei“, und nicht allzu lange danach verließ ich die Schule in dem festen Glauben, dass die Welt der Bildung eine Welt sei, die nichts für Menschen wie mich sei.
Eine Zeit lang schien das keine große Sache zu sein. Ich stieg direkt ins Berufsleben ein und baute mir eine Karriere im Baugewerbe auf. Aber in meinen Zwanzigern holte mich die Vergangenheit immer wieder ein: Mein Arbeitgeber sagte mir, dass ich eine Qualifikation als Führungskraft benötige, wenn ich vorankommen wolle. Plötzlich war das Lernen keine Option mehr – es war notwendig
Siebzehn Jahre, nachdem ich höflich aus der Tür meiner Schule geschubst wurde, schloss ich nun in meiner Freizeit sowohl meinen Bachelor als auch meinen Master ab. Wie ich das geschafft habe? Indem ich mein großes Problem aus der Vergangenheit endlich anging: die Konzentrationsfähigkeit.
Und das kannst du auch, Schritt für Schritt, dank dieser Methode: Die Pomodoro-Technik.
In diesem Artikel geht es um die folgenden Themen:
- Was ist die Pomodoro-Methode?
- Warum die Pomodoro-Methode funktioniert
- So nutzte ich die Pomodoro-Methode während meines Studiums
- Die wissenschaftlichen Grundlagen hinter der Konzentrationsfähigkeit
- Zeiterfassung: So bleibt du verantwortungsbewusst und motiviert
- Wie die Pomodoro-Methode meine Perspektive geändert hat
- Abschließende Gedanken
Was ist die Pomodoro-Methode?
Kurz gesagt geht es bei der Pomodoro-Methode darum, intelligenter und nicht härter zu arbeiten. Du teilst deine Aufgaben in 25-minütige konzentrierte Intervalle, sogenannte „Pomodoros“, mit 5-minütigen Pausen dazwischen. Nach vier Pomodoros belohnst du dich mit einer längeren Pause von 15 bis 30 Minuten.
Diese Methode wurde Ende der 1980er Jahre von Francesco Cirillo entwickelt. Der Name „Pomodoro“ leitet sich von der tomatenförmigen Küchenuhr ab, die Cirillo zur Zeiterfassung verwendete. Cirillos Ziel war es, ein einfaches System zu schaffen, mit dem sich große, scheinbar unüberwindbare Aufgaben bewältigen lassen. Es ging ihm also darum, das Unmögliche in kleine, tomatengroße Häppchen zu zerlegen.
Das Schöne daran ist die Einfachheit und die Tatsache, dass diese Methode der natürlichen Funktionsweise unseres Gehirns entspricht.
Indem du Pausen einlegst, gibst du deinem Gehirn im Grunde Zeit, neue Energie zu tanken.
Warum die Pomodoro-Methode funktioniert
Die Stärke der Pomodoro-Technik liegt in ihrer Praktikabilität. Und das sind die Gründe, warum sie so effektiv ist:
- Überforderung wird vermieden: Wenn du einen Berg von Aufgaben hast, erscheint es machbar, sich nur 25 Minuten dafür zu nehmen.
- Dein Verstand bleibt frisch: Regelmäßige Pausen geben deinem Gehirn Zeit, sich zu erholen, was die Produktivität und Konzentration verbessert.
- Die Methode sorgt für jede Menge Schwung: Das Abschließen eines „Pomodoro“ schafft ein Gefühl der Erfüllung, das dir neue Energie für die nächste Aufgabe gibt.
(gettyimages.com)
So nutzte ich die Pomodoro-Methode während meines Studiums
Während ich meine Karriere im Baugewerbe vorantrieb, musste ich schnell erwachsen werden und lernen, mich durchzusetzen, wenn ich weiterkommen wollte. Mit der Zeit lernte ich, wie ich meine Stressbelastung bewältigte.
Als ich jedoch wieder anfing zu studieren, muss ich zugeben, dass ich schnell überfordert war. Meine alten Gewohnheiten, lange zu arbeiten und Multitasking zu betreiben, reichten nicht aus. Zu diesem Zeitpunkt entdeckte ich die Pomodoro-Technik.
Ich fing klein an: 25 Minuten lernen, dann eine 5-minütige Pause. In diesen Pausen stand ich von meinem Schreibtisch auf, holte mir etwas zu trinken, streckte mich oder starrte einfach nur aus dem Fenster. Nach vier Zyklen machte ich eine längere Pause, um mich zu erholen.
Und erstaunlicherweise hat es funktioniert! Warum wurde uns das nicht schon in der Schule beigebracht, als ich mit glasigen Augen meinem Lehrer dabei zuschaute, wie er etwas an die Tafel schrieb?
Meine Routine sah folgendermaßen aus:
- Morgens: Zwei Pomodoros vor der Arbeit, um in Schwung zu kommen.
- Abends: Vier bis sechs Pomodoros nach dem Abendessen, unterbrochen von Zeit mit meiner Familie.
Anstatt mich ausgelaugt zu fühlen, beendete ich jede Einheit mit einem Gefühl der Erfüllung. Mit der Zeit wuchs mein Selbstvertrauen und ich stellte fest, dass ich mehr Informationen behielt und meine Aufgaben mit Klarheit und Konzentration anging.
Die wissenschaftlichen Grundlagen hinter der Konzentrationsfähigkeit
Aber hey, das gilt sicherlich nicht nur für mich. Schüler und Studenten aller sozialer Schichten und Lebensstile können dieselben Techniken anwenden, um ihre Konzentrationsfähigkeit zu verbessern und ihre Aufmerksamkeit zu fokussieren, während sie die Verpflichtungen des Lebens unter einen Hut bringen.
Beim Thema Konzentrationsfähigkeit geht es nicht um pure Willenskraft – es geht darum, mit deinem Gehirn zusammenzuarbeiten, nicht dagegen. Untersuchungen zeigen, dass die Aufteilung von Aufgaben in kurze Arbeitseinheiten die Effizienz erhöht und die geistige Ermüdung verringert:
Eine 2011 in der Zeitschrift „Cognition“ veröffentlichte Studie mit 84 Teilnehmern ergab, dass unsere Konzentrationsfähigkeit nach etwa 20 bis 25 Minuten nachlässt, was auf einen sogenannten „Vigilanzabfall“ zurückzuführen ist – ein Fachbegriff für die Tatsache, dass „unser Gehirn müde wird“.
Wenn du deine Anstrengungen mit der Pomodoro-Methode zeitlich planst, schaffst du im Wesentlichen einen Rhythmus, der den natürlichen Zyklen deines Gehirns zwischen Konzentration und Ruhe entspricht.
So bleibst du verantwortungsbewusst und motiviert
Einer der besten Aspekte der Pomodoro-Methoden besteht darin, wie einfach sie zu erlernen ist. Du benötigst lediglich eine Stoppuhr. Aber wenn es dir wie mir geht, hast du keine altmodische Eier- (oder Tomaten-)Stoppuhr in deinem Küchenschrank. Hier kommt der KOSTENLOSE Online Pomodoro-Timer von Jibble ins Spiel.
Du kannst dieses Tool gerne verwenden, um deine Pomodoro-Intervalle zu automatisieren, damit du dich ganz auf die anstehende Aufgabe konzentrieren kannst. Richte den Timer mit dem klassischen 25/5-Minuten-Zyklus ein oder passe ihn an deine Vorlieben an. Möchtest du eine 30-minütige Arbeitssitzung und eine 10-minütige Pause? Kein Problem.
Das Beste daran ist, dass es sich um einen Online-Timer handelt. Öffne den Timer auf deinem Smartphone, während du deine Lerneinheit in ein Café oder in den Park verlegst. Es gibt keinen Grund, warum man nur im heimischen Arbeitszimmer oder in der Schulbibliothek lernen sollte.
(vistaresidences.com)
Wie die Pomodoro-Methode meine Perspektive verändert hat
Die Pomodoro-Technik hat mir nicht nur geholfen, mein Studium anzugehen und mich auf meine Studienfächer zu konzentrieren, sondern ich kann sie auch auf andere Herausforderungen im Leben anwenden. Durch die Aufteilung von Aufgaben in überschaubare, kleine Einheiten habe ich gelernt, dass es beim Thema Fortschritt nicht um Riesensprünge geht, sondern um beständige, kleine Schritte.
Mit der Zeit summierten sich diese 25-minütigen Sprints zu einer viel größeren Sache. Sie halfen mir, mich von einer Person, die sich nicht einmal eine Schulstunde am Stück konzentrieren konnte, zu einer Person zu entwickeln, die eine Dissertation schreiben konnte. Und warum sollte das schon alles sein? Was kann diese unscheinbare, tomatenförmige Stoppuhr für dein Leben tun?
Abschließende Gedanken
Die Pomodoro-Technik mag wie ein einfacher Trick aus dem Alltag klingen, ist aber äußerst effektiv. Wenn du Schwierigkeiten hast, dich zu konzentrieren, versuche es damit. Fange klein an – mit nur einem Pomodoro – und baue darauf auf.
Vor siebzehn Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, Karriere, Familie und zwei Abschlüsse unter einen Hut zu bringen. Schritt für Schritt habe ich es aber geschafft. Und wenn ich es kann, kannst du es auch.
